Struktur der Wähler*innen im Wandel

Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel auf die Politik?

Im Jahr 2024 finden die ersten Wahlen zum Europäischen Parlament mit Beteiligung von Jugendlichen ab 16 Jahren aus Deutschland an den Wahlurnen statt. Mit einfacher Mehrheit hat die Ampel-Koalition einen entsprechenden Gesetzesentwurf im November 2022 im Bundestag beschlossen und das Wahlalter herabgesetzt [1].

Der demografische Wandel

Immer wieder kamen in der Vergangenheit Diskussionen über die Wahlreife von Jugendlichen ins Rollen. Dabei wurden gesellschaftliche und politische Positionen und Interessen mitverhandelt. Neben diesen Positionen und Argumenten fällt auf, dass zunehmend das Verhältnis der Generationen und damit die Verteilung von Wähler*innenstimmen an Bedeutung gewinnt. Die Gesellschaft in Deutschland altert zunehmend. Lag im Jahr 1950 der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren noch bei 10 %, so hat er sich bis 2021 mehr als verdoppelt auf 22 % [2]. Mit Blick auf das Wahljahr 1972 fällt auf, dass sich die Struktur der Wähler*innen in Deutschland verändert hat. Im Jahr 1972 lag die Wahlmehrheit (59 %) bei den Menschen unter 50 Jahren. Im Jahr 2021 hat sich die Mehrheit jedoch zugunsten der über 50-Jährigen (58 %) verschoben. Konnten junge Menschen 1972 durch Wahlen über ihre eigene Zukunft entscheiden, so sind junge Menschen heute bei den Wahlen stärker denn je von den Interessen der über 50-Jährigen abhängig.

Weitere Beteiligungsmöglichkeiten

Die Unzufriedenheit junger Menschen über fehlende oder geringe politische Repräsentation ihrer Themen und Interessen kommt nicht zuletzt in Protesten wie Fridays for Future etc. zum Ausdruck. Doch sprechen junge Menschen auf der Straße immer für die junge Generation im Allgemeinen oder für sich und bestimmte Gruppen in jungem Alter? Die Idee, Jugendliche ab 16 Jahren an Wahlen zu beteiligen, könnte eine Möglichkeit sein, gleichmäßigere Teilhabe an politischen Entscheidungen zu erreichen.

Um die Abhängigkeit der jungen Menschen von den Interessen der Älteren zu entlasten, ist es wichtig, den Dialog zwischen den Generationen anzuregen, um so mehr Verständnis füreinander zu schaffen. Dafür setzen wir uns mit dem GenerationenCampus ein.

Dein Engagement

Hast auch du ein Projekt, welches Menschen der älteren und jüngeren Generation miteinander verbindet? Dann schreib uns gerne oder trage dein Projekt direkt hier ein.
Interessierst du dich dafür, wie du dich für ein Gleichgewicht der Generationen einsetzen kannst? Dann stöbere durch die Projekte verschiedener Akteur*innen oder schau dir unsere Angebote an und engagiere dich!

[1] https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw45-de-europawahlgesetz-917458
[2] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD22_N033_12.html